Bericht aus dem Wochenblatt von Roland Bürki
Die Brass Band Seewen ist ein rühriger Musikverein. So haben seine Konzerte stets das Ziel, dem Publikum Freude zu bereiten und dem Nachwuchs gleich auch eine Chance zu geben. Um dessen Musikalität und Selbstvertrauen fördern. Am Sonntagabend gaben die jungen Musikanten der Musikklasse von Musiklehrer Cyrill Schaub zu Beginn des Kirchenkonzerts, für diesmal unter der Leitung von Jonas Schmidli, Proben ihres schon beachtlichen Könnens ab. Sie bedankten sich am Ende für den tollen Applaus einer vollen Kirche mit einem fröhlichen «I wish you a merry Christmas». Für Moderatorin Karin Kohler der richtige Zeitpunkt, Erwartungen auf schöne Weihnachtstage mit der Ansage von besinnlichen und vorweihnächtlichen Melodien zu wecken. Zum Beispiel mit dem Kanon von Johann Pachelbel, einem Nürnberger Komponisten und Organisten aus der Zeit des Barocks. Sein heute populärstes Stück gefiel mit feierlichem Auftakt und machtvollen Passagen. Für einen ersten Höhepunkt sorgte Solistin Manuela Fringeli am Flügelhorn, als sie Gheorghe Zamfirs Panflöten-Paradestück so gefühlvoll interpretierte, dass sie es gleich nochmals spielen musste. Mit einem verdienten Sonderapplaus des souveränen Dirigenten Stephan Bitterlin. Hellwach zeigte sich auch der andere Solist Jonas Schmidli ganz nach dem Motto seiner Arie «Nessun dorma» oder «keiner schlafe» aus der Oper Turandot von Puccini, die er so virtuos und scheinbar ganz einfach aus seiner Posaune herausholte. Auch ihm waren Lob und Händedruck des Dirigenten sicher. Elemente von Blues und Jazz waren aus dem unbeschwerten und mitreissenden Gospel-Medley «A Gospel Celebration» herauszuhören, das laut der Moderatorin einem Kreuzweg gleich die Stationen Jesu erzählt. «Vivaldi’s Winter», das österreichische Lied «Es wird schon glei dunkel» und das wie immer unter die Haut gehende «Stille
Nacht» bei Kerzenlicht liessen den Allerletzten fühlen, dass Weihnachten halt doch in Riesenschritten naht. Und damit auch die Geschenke, die Präsident Martin Trösch mit warmen Worten an verdiente Personen verteilte. Ganz speziell aber an den scheidenden Dirigenten Stephan Bitterlin, der in den vergangenen drei Jahren von den Musikanten einiges abgefordert und damit die Brass Band Seewen auch weitergebracht habe. Grund genug für das sichtlich dankbare Publikum, Bitterlin und die nach starkem Kirchenkonzert strahlende Brass Band Seewen mit einem kräftigen Applaus zu verabschieden.
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